Areal Steinbruchgässchen
Wohnbauprojekt, Eigentum und Miete, Schaffhausen 2013–2014
Team: Stephan Rutz, Kate Gannon, Karl Sippel
Bauherren/Kunde: Eigentümergemeinschaft Brüggli, Schaffhausen
Nutzung: Wohnbau, 17 Wohnungen
Anzahl Geschosse: 5
Volumen SIA 416: ca. 8’250 m3
GF Wohnfläche: ca. 1’780 m2
Gesamtfläche: ca. 2’600 m2
Energiestandard: Minergie-ECO
Visualisierung: YOS, Yoshi Nagamine
Der alte Steinbruch
Die Lage des Geländes zwischen fünfspuriger Kantonsstrasse, Autobahn, Eisenbahn und Hang scheint hoffnungslos eingeschlossen, der Zustand des gebauten Umfeldes nahe am Zerfall, ein Duft von feuchtem Hinterhof. Der Rhein und der gegenüber liegende Hang versprechen tolle Aussicht in den oberen Geschossen. Bei der Recherche der Fund in alten Stichen der Stadt Schaffhausen: Die freiligende Felswand ist ein Zeitzeuge des den Stadttoren nahen Steinbruchs – deshalb Steinbruchgässchen. Die Felswand wird Mittelpunkt des räumlichen Konzeptes für die ganze Anlage.
Wegen der Nähe zum Rhein (Grundwasser) und dem dichten Verkehr wird auf ein Untergeschoss verzichtet. Das Erdgeschoss wird als Sockel formuliert, darin können Einstellgarage und alle notwendigen Nebenräume untergebracht werden. Dadurch entsteht plötzlich ein Innenhof um die freistehende Felswand im Zentrum der Wohnanlage. Diese räumliche Umkehrung entschärft die lärmbelastete Situation, die Wohngeschosse liegen bereits über dem Verkehr. Die Grundrisse sind sowohl zum Innenhof orientiert, sie profitieren jedoch bereits von der Aussicht auf den Rhein, die tollen Baumbestände auf der Hangseite und dem Wald auf der südlichen Seite des Rheins.
Wohnungen
Die Grundrisse der Wohnungen nutzen die Einführung des Sockels. Der Bezug zum Hof und der Felswand als auch die möglichen Sichtbezüge nach Aussen bestimmen die räumliche Organisation.
Auch wenn die Flächen knapp geschnitten sind, so schaffen die diagonalen Sichtbezüge und Transparenzen einen grosszügigen Eindruck. Verkehrsflächen sind minimiert, die Nutzbarkeit der Grundrisse ist von hohem Gebrauchswert.
Architektur
Die formale Umsetzung des Hofthemas erfolgt in der Materialisierung der Gebäudehülle. Nach aussen gewandt erscheint das Gebäude mit verputzten Fassaden mit präzise gesetzten Fenstern, eine deutliche Grenzsetzung, während hofseitig der Raumbezug über die Balkone erfolgt und die Holzverkleidung als Materialsprache das Thema Hof übersetzen.