MAAGHOF
Wohnbauprojekt, Zürich 2008–2015
Machbarkeitsstudie, Projekt, Ausführungsplanung
MACHBARKEITSSTUDIE 2008/2009
Rutz Architekten
Projektteam: Stephan Rutz, Cheryl Wigger, Jin Shan
PROJEKTIERUNG 2009–2011
Generalplanung: Arbeitsgemeinschaft maagmax
Rutz Architekten / agps.architecture / GMS Partner AG
Projektverantwortung: Stephan Rutz, Hanspeter Oester, Reto Pfenninger, Daniel Gantner
Projektleitung: Lukas Schnider
Projektteam: Pauline Blamo, Felix Frei, Jesse Honsa, Dario Papalo, Jeremiah Watson
AUSFÜHRUNG 2012–2015
Ausführungsplanung: Arbeitsgemeinschaft maagmax
Rutz Architekten / Hanspeter Oester Reto Pfenninger Architekten
Projektverantwortung: Stephan Rutz, Hanspeter Oester
Projektleitung: Phil Steffen, Markus Kunz
Projektteam: Michael Häge, Alex McCargar, Thiago Sampaio
Landschaftsarchitektur: Rotzler Krebs Partner GmbH
Baumanagement Projektierung: GMS Partner AG
TU Ausführung: Steiner AG
Tragwerk: Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG
Gebäudetechnik: Schoch Reibenschuh AG, pbp engineering ag, BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH
Signaletik: POLYESTHER GmbH, Esther Hostettler
Visualisierungen: Yos Visualisierungen, Yoshi Nagamine
Fotografie: 1–3 Werner Hausheer, 4–12 Reinhard Zimmermann
DAS LIEGENDE HOCHHAUS
Mitten im Maag-Areal ist der Maaghof in eine heterogene Baustruktur aus Industriezeugen, geduckten und aufragenden Neubauten eingebettet. Er wagt den Balanceakt als liegendes Hochhaus. Vertikale Einschnitte in den Gebäudeecken erzeugen schlanke, stehende Silhouetten, die zusammen mit dem aufstrebenden Gebäudekopf in den Sichtachsen der Bewegungsräume Bezug auf die umliegenden Hochhäuser nehmen. Der dreigeschossige Sockel bildet in klassisch städtischer Manier kontinuierliche Strassen- und Hofräume, die mit überhohen Durchgängen verbunden sind und künftig Sichtachsen bis zur Hardbrücke schaffen.
Der Maaghof zeichnet die Fundamente früherer Industriehallen nach und übersetzt die Spuren der Vergangenheit in seine Konstruktion und Materialisierung. Die Stützen-Platten-Struktur lässt zukünftig auch neue Nutzungen zu – ein flexibler und gerade deshalb robuster Gebäudetypus. Sein zeitloser Charakter wird durch eine Materialisierung geprägt, welche die rationale und aus heutiger Sicht ebenso poetische Sprache der Industriezeugen spricht. In selbstverständlicher Weise werden zeitgemässe Ökologie-Kriterien (MinergieEco/Fernwärme) Teil dieser Geschichte. Die Wohnräume sind auf das Wesentliche reduziert, hell und haptisch hochwertig gehalten. Das Fassaden-Gewebe aus horizontal und vertikal geflochtenen Beton-, Putz- und Keramikbändern reagiert auf die differenzierte Volumetrie und stösst bei den Einschnitten, Zugängen und Loggien in die Tiefe. Hier spiegeln sich die stetig ändernden Licht- und Farbverhältnisse der Umgebung und des Himmels und schaffen wechselvolle, räumlich einprägsame Stimmungen.
Das liegende Hochhaus schafft für Zürich ungewohnt proportionierte Strassenräume und ist mit seinem repräsentativ gestalteten Stadtgeschoss auf der Fussgängerebene verankert. Zu den Eingangshallen gesellen sich als wichtige Akteure im Quartierleben publikumsorientierte Nutzungen – vom Kindergarten bis zum Businesshub. Die vielfältigen Miet- und Eigentumswohnungen – vom Einzimmerstudio bis zur Sechszimmerwohnung – fördern verschiedene Formen des Zusammenlebens und sorgen für eine gute soziale Durchmischung. Von der Hof- bis zur Strassenseite durchgehende Wohnräume beleben das Erscheinungsbild des Maaghofs und treten in einen aktiven Dialog mit dem Stadtraum.