Zürcherstrasse 49 / Kirchweg 40
8102 Oberengstringen
Investorenwettbewerb, 1. Rang, 2016
Wohnüberbauung
Projekt, Ausführungsplanung, Realisation 2017–2020
Kunde: WELTI AG Immobilien, Zürich
Nutzung: 2 Mehrfamilienhäuser
Anzahl Geschosse: je 5
Wohnbau: 9 Eigentumswohnungen, 6 Mietwohnungen, 2 Einstellhallen
Volumen SIA 116: ca. 14’300 m3
Energiestandard: Energiegesetz
Team Wettbewerb
Stephan Rutz + Ramiro Chiriotti Alvarez + Esther Hostettler
Generalplanung
Arbeitsgemeinschaft Rutz Architekten GmbH & Werubau AG
Team Ausführungsplanung
Stephan Rutz + Jeremiah Watson + Esther Hostettler
Beteiligte Planer
Landschaftsarchitektur: Planetage GmbH
Haustechnik: Schoch Reibenschuh AG, Stutz & Partner GmbH
Statik: HTB Ingenieure AG
Bauphysik: Bakus Bauphysik & Akustik GmbH
Grafik, Signaletik, Farbkonzepte
POLYESTHER GmbH, Esther Hostettler
Visualisierungen
Yos Visualisierungen, Yoshi Nagamine
Architekturfotografie
© Marcel Rickli Fotografie
Baustelle
Investorenwettbewerb, 1. Rang, Zürich 2016
WUNDERBARE HANGLAGE – AUSBLENDEN DURCHGANGSVERKEHR
Das Terrain der Gemeinde Oberengstringen zwischen der Zürcherstrasse (Kantonsstrasse) und dem Kirchweg (Quartierstrasse), befindet sich an bevorzugter Hanglage und ist geprägt durch seine Südausrichtung mit idealer Besonnung vom Morgen bis am Abend. Innerhalb dieses Geländes können drei Zonen definiert werden:
Der obere Bereich an der Zürcherstrasse hat wunderbare Panoramasicht von den Alpen über den Hügelkamm des Uetlibergs bis hin zum Limmattal. Im Rücken liegt die stark befahrene Kantonsstrasse. Der Mittelteil ist geprägt durch seinen Garten am Hang. Wie die östliche Umgebung ist er stark begrünt. Die Aussicht ist noch immer ausgezeichnet.
Das am Kirchweg liegende Grundstück ist sehr ruhig gelegen und hat Aussicht in den nahen Limmat-Raum mit ausgewachsenem Baumbestand.
Es herrscht eine sehr lauschige Atmosphäre: Wohnen im Erholungsraum. Einzig der starke Lärm durch das Verkehrsaufkommen der Zürcherstrasse belastet die Situation. Das Projekt ist darauf ausgelegt, diesen bereits in der städtebaulichen Anlage auszublenden.
VORHOF, MITTELBAU IM HANG UND EINREIHUNG IN STRASSENZEILE
Als räumlich vermittelndes Element zwischen öffentlichem Raum und dem neuen oberen Wohnbau und gleichzeitig als Distanzhalter zum Verkehr nutzen wir die Einstellhalle. Deren Dachgarten dient als privater Zugangshof, womit das Nebengebäude eine Hauptrolle spielt. Das neue Wohngebäude an der Zürcherstrasse erscheint so überraschenderweise nur eingeschossig.
Der Wohnbau der Zürcherstrasse wird dieser Hofanlage angefügt. Er kommt dadurch elegant im mittleren Hangbereich zu liegen. Hier ist er bereits ausserhalb der höchsten Lärmimmissionen. Städtebaulich reiht er sich in die mittlere Häuserzeile im Hangverlauf westlich und bildet deren Abschluss.
Der untere Neubau orientiert sich an der Gebäudezeile entlang der Strassenbaulinie am Kirchweg. Das Zugangsgeschoss wird gänzlich in den Hang eingebettet und dient dem Wohnbau als Sockel. Die über Eck liegenden Wohn- und Esszimmer mit den Terrassen orientieren sich an der Gartenanlage und haben durch die südlich gelegenen Gebäudezeilen hindurch Aussicht zum Limmatraum.
Überall sind wichtige räumliche Bezüge und Sichtachsen hergestellt.
NUTZUNG
Stockwerkeigentum und Miete
Die beiden neuen Wohnbauten bilden zusammen eine städtebauliche und gestalterische Einheit. Um ein breitgefächertes Spektrum von Wohnungen am Markt anbieten zu können ist vorgesehen, den Neubau an der Zürcherstrasse für Stockwerkeigentum zu realisieren, während am Kirchweg Mietwohnungen entstehen.
GEHOBENES WOHNEN
Einzigartig, familienfreundlich, altersgerecht
Bereits die städtebauliche Anordnung mit den offenen Vorzonen und deren Umgebungsgestaltung schafft den Eindruck von Grosszügigkeit. Der Zugangshof, die Hangeinbettung und die vielfältigen Aussenräume mit Gartenhöfen, Terrassen und Balkonen unterstreichen die Einzigartigkeit des Projektes.
Die räumliche Anordnung und die gut möblierbare Grundrissorganisation der Wohnungen, deren Grösse und Zimmerzahl sind sehr wohn- und familienfreundlich.
Eingangsbereiche mit Garderobe, ideal gelegene Ess- und Wohnbereiche, offene Küchen mit Kochinseln, schöne helle Zimmer, die Ausstattung mit zwei Bädern, einem Réduit und einem grossen Keller unterstreichen die angestrebte hohe Wohnqualität.
Das gesamte Projekt ist ebenso ausgelegt für altersgerechtes Wohnen und folgt der Norm SIA 500 zu hindernisfreiem Bauen. Schwellenlose Zugänge, wo baulich notwendig max. 2,5 cm, Rampenerschliessung und rollstuhlgängige Lifte, anpassbare Küchenanordnungen und Nasszellengrössen sind eingeplant. So können die Wohnungen bei Bedarf jederzeit entsprechend umgerüstet werden.
ARCHITEKTUR
Hell, grosszügig, leicht
Der architektonische Ausdruck sucht die Balance zwischen der Verankerung der Bauten im Terrain und der Leichtigkeit von auskragenden horizontalen Geschossplatten. Die übereinander gefügten Wohngeschosse sind hangseitig über die seitlich angeordneten Höfe mit dem Terrain verbunden, die Geschossdecken ragen mit grosszügigen Terrassen und Balkonen hervor, welche die Wohn- und Essbereiche räumlich erweitern und die Atmosphäre von Gross-zügigkeit und Leichtigkeit schaffen.
Diese wird unterstützt durch die grossflächigen, geschosshohen Verglasungen an der Südfront, welche Innen- und Aussenraum miteinander verbinden. Alle Wohngeschosse sind sehr hell und nehmen die Atmosphäre der dicht begrünten Umgebung auf.
An der Untersicht der vorspringenden Terrassen sind jeweils zwei Vorhänge angebracht, welche verschiedene räumliche Anordnungen ermöglichen und aus den Terrassen zusätzliche «Sommerzimmer» machen.
So hat jede Wohnung spannende Gemeinschaftsflächen und verschiedene Rückzugsmöglichkeiten. Ein Spiel von Innen- und Aussenraumbezügen, welches mit den Grundrissen und der Fassadengestaltung umgesetzt wird.
Materialisierung aussen und innen
Die Wahl der Baumaterialien ist durch den ECO Anspruch geprägt. Es werden dauerhafte und hochwertige Materialien verwendet.
RAUMKONZEPT
Offene Raumgefüge, Zonenerschliessung
Die Erschliessungen mit Treppe und Lift sind in beiden Gebäuden zentral gelegen, räumlich klar und kompakt. Die Wohnungseingänge mit Garderobenbereichen sind grosszügig und erlauben sofort Durchblicke nach Aussen. Kurze Verbindungszonen zwischen den offenen Wohn- und Essbereichen und den Zimmern vermeiden den Eindruck von Korridoren. Räumliche Staffelungen, diagonale Sichtbezüge und Raumerweiterungen mit den zweiseitig auskragenden Terrassen unterstützen die räumliche Grosszügigkeit.
Tageslichtnutzung
Die offenen Wohn- Essbereiche sind mit grossflächigen Fensterfronten mit Hebeschiebetüren ausgestattet. Die vorspringenden Geschossdecken dienen als «brises soleil». Sämtliche Zimmer verfügen über grosse Fensterflächen, es sind keine Belichtungsschächte für hinten liegende Zimmer notwendig. Beide Treppenhäuser sind innen liegend, jedoch über zenithale Oblichter bis in die unteren Geschosse mit Tageslicht hell ausgeleuchtet.